Klassen- und Kinderparlament
Klassenrat
Ein fester Bestandteil unseres Schullebens ist der Klassenrat. Eine Klassenratssitzung findet regelmäßig, meist wöchentlich, in allen Klassen statt. Hier besteht für alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, das Zusammenleben in der Klasse mitzugestalten. Die jeweiligen Themen wählen die Schüler selbst aus.
Die Kinder sprechen miteinander, tauschen sich aus, erarbeiten gemeinsame Vorschläge oder versuchen, Lösungen bei bestehenden Problemen zu finden. Auch Neuerungen oder Aktionen werden angeregt, geplant und nach gefasstem Beschluss natürlich ausprobiert. Kurz: Eine positive Klassengemeinschaft wird gefördert.
Ganz nebenbei erwerben die Kinder wichtige Kompetenzen, indem sie Gesprächsregeln einhalten, zuhören, frei sprechen, eigene Meinungen vertreten und auch andere Meinungen akzeptieren müssen.
Jede Klasse hat einen Klassenbriefkasten. Dieser dient als Sammelstelle und somit als Gesprächsgrundlage für den Klassenrat. Bereits in der jahrgangsgemischten Eingangsstufe werden die Kinder mit ersten Ritualen des Klassenrates vertraut gemacht, die bis zum Ende der vierten Klasse ausgebaut werden.
So erfahren Kinder schon im ersten Schuljahr, wie sie in der einleitenden „Positivrunde“ mit einer kurzen Aussage zu einer angenehmen Atmosphäre beitragen können.
Anschließend wird anhand des Protokolls geprüft, inwiefern die Beschlüsse der letzten Sitzung umgesetzt wurden. Danach wird mithilfe des Klassenbriefkastens die aktuelle Tagesordnung erstellt und ein Zeitplan festgelegt.
Die Anliegen werden besprochen, Beschlüsse gefasst und alles protokolliert.
Eine abschließende Zusammenfassung beendet den Klassenrat.
Die Kinder erfahren auf diese Weise, dass sie und ihre Anliegen ernst genommen werden.
Bereits die jüngsten Teilnehmer übernehmen erste Ämter, wie z.B. „Zeitwächter“ verantwortungsvoll.
Im Verlauf der Grundschulzeit werden nach und nach alle Aufgaben, die zum Ablauf des Klassenrates gehören (Regelwächter, Protokollant, Leitung) von den Schülerinnen und Schülern übernommen. Die Klassenlehrerin zieht sich aus der organisatorischen und leitenden Funktion immer mehr zurück, so dass sie letztlich nur noch (bei Bedarf) berät oder unterstützt.
Die Kinder lernen daher im Klassenrat auf vielfältige Weise Verantwortung für die (Klassen-) Gemeinschaft zu übernehmen. Durch das Einüben von Gesprächsregeln und das Führen von Verhandlungen in einer Gruppe erfahren die Kinder, Grundlagen der Demokratie.
Kinderparlament
Sofern die Inhalte des Klassenrats für weitere Schülerinnen und Schüler von Bedeutung sein können, werden diese an das Kinderparlament weitergegeben und somit auf schulischer Ebene weiterbearbeitet.
In diesem übergeordneten Gremium sitzen gewählte Vertreter der einzelnen Klassen – je ein Mädchen und ein Junge. Das Kinderparlament tagt regelmäßig, ca. alle sechs Wochen, mit der Schulleiterin. Schülerinteressen, Wünschen und Kritik, die gesamte Schulgemeinschaft betreffend, wird Raum gegeben und gemeinsam werden Ziele und Lösungsmöglichkeiten für problembehaftete Situationen in der Schule gefunden.
Die Kinder nutzen ihr Mitbestimmungsrecht u.a. in den Bereichen Schulhofgestaltung,
Projektwochenthemenfindung, Verwendung von Spendengeldern und AG-Angebote im Vor- und Nachmittag.
Mit großer Ernsthaftigkeit, mit Kreativität und mit Verantwortungsbewusstsein werden die Tagesordnungspunkte diskutiert und Beschlussvorlagen erstellt. Diese werden dann wiederum in den Dienstbesprechungen der Lehrkräfte diskutiert. Erst im Anschluss werden Beschlüsse gefasst und schriftlich festgehalten. Sie sind für uns alle verbindlich.