Lernen lernen

An der Katholischen Grundschule werden den Schülerinnen und Schülern von Beginn an wichtige Kompetenzen vermittelt, die es ihnen ermöglichen, ihr Lernen selbst zu organisieren und zu strukturieren. Dazu gehören insbesondere die Tages- und Wochenplanarbeit, die Arbeit mit Werkstätten sowie spezielle Basiskompetenztage, an denen die Kinder sich mit einer ausgewählten Lern- und Arbeitstechnik intensiv auseinandersetzen.

 Methodenkompetenz

Die Vermittlung einer umfangreichen Methodenkompetenz nimmt an unserer Schule einen großen Stellenwert ein. Die Schüler lernen an speziellen Basiskompetenztagen neue Methoden und Arbeitstechniken kennen, die ihnen in ihrem Schulalltag das Lernen erleichtern sollen. Denn auch Lernen will gelernt sein!

Zweimal in jedem Schulhalbjahr finden für alle Klassenstufen die Basiskompetenztage statt, in denen sich die einzelnen Klassen mit einer ausgewählten Methode beschäftigen und diese systematisch einüben. Die Reihenfolge ist dabei klar festgelegt worden und alle Methoden bauen sinnvoll aufeinander auf. Die Schüler der Eingangsstufen lernen so beispielsweise, wie sie ihren Arbeitsplatz richtig strukturieren, wie ein übersichtlicher Hefteintrag gestaltet wird oder wie sinnvolle Partnerarbeit ablaufen sollte. In den höheren Klassen werden Themen wie Gruppenarbeit, Referate halten oder Vorbereitung auf eine Klassenarbeit behandelt.

Losgelöst von den Lerninhalten steht in den Basiskompetenztagen nur die Vermittlung einer bestimmten Methode im Vordergrund. Diese wird mit den Schülern systematisch trainiert und die Lernergebnisse in Form von Regelplakaten im Klassenraum festgehalten. Die Kinder erwerben nach und nach ein Wissen über verschiedene Lern- und Arbeitsformen, die ihnen das Lernen erleichtern sollen und welche sie sinnvoll und zielgerichtet einsetzen können. Die so erworbenen Methoden werden im Unterricht weiter eingeübt und gefestigt, damit die Kinder am Ende ihrer Grundschulzeit auf eine umfangreiche Methodenkompetenz zurückgreifen können.

 Arbeit mit Tages- und Wochenplänen

Einmal in der Woche findet an der Katholischen Grundschule in den dritten und vierten Klassen die Tagesplanarbeit statt, die es den Kindern ermöglicht, sich die Unterrichtsinhalte für einen Schulvormittag frei einzuteilen. Die Aufgaben für den Tagesplan umfassen die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Sachunterricht, aber auch Inhalte aus Kunst, Religion oder Englisch können bearbeitet werden.
Der Tagesplan für einen Tag wird vor Unterrichtsbeginn von einer Lehrkraft an die Tafel geschrieben und gemeinsam mit den Schülern besprochen. Jedes Kind weiß, welche Aufgaben es an diesem Tag bewältigen soll. Die Reihenfolge der Bearbeitung und das Arbeitstempo können die Schülerinnen und Schüler selbst wählen. Zur Kontrolle der Aufgaben nutzen die Kinder entsprechende Lösungshefte oder kontrollieren die Aufgaben mithilfe eines Arbeitspartners. Erledigte Aufgaben werden auf einer Übersicht an der Tafel abgehakt, sodass ein Überblick für Schülerinnen und Schüler und Lehrkraft gewährleistet ist. Die Lernaufgaben sind vielfältig gestaltet und bieten den Kindern unterschiedliche Zugänge zu den Unterrichtsthemen.

Während der Tagesplanarbeit sind in unserer Schule alle Klassentüren geöffnet, sodass die Kinder frei entscheiden können, ob sie im Klassenraum oder an den Arbeitsecken auf dem Flur arbeiten wollen. Auch die Sozialformen sind frei wählbar, sodass die Schülerinnen und Schüler mal alleine, mit einem Partner oder in einer Kleingruppe an ihren Aufgaben arbeiten. Gegen Ende des Tagesplans kommt die Klasse noch einmal zusammen und erörtert gemeinsam mit der Lehrkraft den Lernfortschritt des Tages sowie die richtigen Lösungen der Aufgaben.

Wochenpläne und spezielle Arbeitspläne für die einzelnen Fächer umfassen im Gegensatz zum Tagesplan eine größere Anzahl an Aufgaben, die von den Kindern an mehreren Tagen bearbeitet werden können. Der Bearbeitungszeitraum wird zu Beginn festgelegt. Auch bei dieser Arbeitsform ist das Arbeitstempo frei wählbar und eine Differenzierung im Schwierigkeitsgrad durch die Lehrkraft möglich.

In den Eingangsstufen erhalten die Schülerinnen und Schüler Arbeitspläne für das Fach Mathematik. In den höheren Klassenstufen werden diese Pläne zusammengefasst und um weitere Unterrichtsfächer ergänzt.
Die Kinder lernen durch die Planarbeit, sich Unterrichtsinhalte selbstständig zu erschließen und ihr Lernen selbst zu organisieren. Jedes Kind kann entsprechend seinem Lerntempo voranschreiten, keines wird gebremst oder unnötig unter Zeitdruck gesetzt. Die unterschiedlichen Arbeitspläne berücksichtigen das unterschiedliche Leistungsvermögen der Kinder. So können einerseits zusätzliche Übungsaufgaben oder andererseits auch weiterführende Fragestellungen eingebaut werden. Die Lehrkräfte beraten und unterstützen die Kinder in ihrem Lernprozess.

 Arbeit mit Werkstätten

Die Werkstattarbeit ist ebenso wie Tages- und Wochenplanarbeit eine freie Arbeitsform. Eine Lernwerkstatt umfasst unterschiedliche Inhalte zu einem Oberthema, die von der Lehrkraft zusammengestellt wurden. Häufig wird an unserer Schule im Fach Sachunterricht mit Werkstätten gearbeitet, doch auch in anderen Unterrichtsfächern ist Werkstattarbeit möglich.

In der Regel ist eine Werkstatt für einen Zeitraum von mehreren Tagen geplant und wird in dieser Zeit von den Schülern in unterschiedlichem Tempo und oft in frei gewählter Reihenfolge bearbeitet. Die Lernangebote des Werkstattunterrichts sind vielfältig gestaltet und ermöglichen den Kindern, alleine, mit einem Partner oder in Gruppen zu arbeiten.
Werkstätten umfassen unterschiedliche Zugänge zu den Unterrichtsthemen wie zum Beispiel schreiben, spielen, malen, gestalten oder recherchieren. Verschiedene Medien ergänzen das Werkstattangebot, sodass unterschiedliche Sinne der Schüler angesprochen werden.
Eine Lernwerkstatt ist in der Regel so gestaltet, dass die Aufgaben ohne Lehrerhilfe bearbeitet und kontrolliert werden können. Jeder Schüler erhält einen Werkstattpass, in dem die erledigten Aufgaben abgehakt werden, damit eine Übersicht für Kinder und Lehrkraft gewährleistet ist.